Azubis im Gespräch
Im Interview mit dem neuen Kundenmagazin „horan 68“ der Stadtwerke Hockenheim berichten unsere Auszubildenden über ihren Alltag als Berufseinsteiger. Hier bekommst Du spannende Einblicke über die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe und die Ausbildung zum Industriekaufmann.
Mission Traumjob
Die Lage ist ernst: Immer mehr Unternehmen in Deutschland fehlen die Fachkräfte. Zudem können viele Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, zu wenig eigener Nachwuchs rückt nach. Die Stadtwerke Hockenheim stemmen sich engagiert gegen diesen Trend und bilden regelmäßig junge Menschen aus – mit Vorteilen für alle Beteiligten.
Sechs Uhr morgens. Wenn in vielen Schlafzimmern erst der Wecker klingelt, steht Manuel Lino-Bräumer schon startklar an den Schwimmbecken im Aquadrom. Seit September 2020 ist er als Auszubildender im Hockenheimer Freizeitbad beschäftigt und möchte Fachangestellter für Bäderbetriebe werden. Für ihn ein Traumjob, wie er sagt: „Ich nehme einerseits technische Aufgaben rund um die Bäder wahr, andererseits habe ich sehr viel Kontakt zu den Gästen. Manche sind regelmäßig hier, da kommt man schnell ins Gespräch. In so einer angenehmen Atmosphäre macht mir arbeiten einfach Spaß.“ Über derart viel Begeisterung freut sich die stellvertretende Leiterin des Fachbereiches Personal der Stadt Hockenheim, Sandra Laier-Dorn: „Wir brauchen junge Erwachsene, die Lust haben, sich fachlich zu qualifizieren und die motiviert bei der Sache sind. Sie werden die Fachkräfte sein, die in Zukunft alles am Laufen halten und weiterentwickeln.“
Ausbilden lohnt sich
Für die Stadtwerke Hockenheim sind die Auszubildenden ein Gewinn. Ganz auf die Erfordernisse zugeschnitten, werden entsprechende Stellen ausgeschrieben und besetzt. „Auf diese Weise bereiten wir uns frühzeitig auf den absehbaren Fachkräftebedarf vor und qualifizieren genau die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir bei den Stadtwerken und den angegliederten Einrichtungen wie dem Aquadrom brauchen“, erklärt Sandra Laier-Dorn. Hinzu kommt, dass die Nachwuchskräfte sofort einsetzbar sind und mit anpacken. Für die stellvertretende Fachbereichsleiterin ist das von unschätzbarem Wert: „Unsere Azubis wachsen vom ersten Tag an in den Betrieb hinein und identifizieren sich damit in besonderem Maße mit ihrer Ausbildungsstelle.“ Da steht außer Frage, dass nach der Ausbildungszeit die Übernahme in ein laufendes Beschäftigungsverhältnis angestrebt wird. Darin sieht auch Manuel Lino-Bräumer einen großen Pluspunkt: „Ich habe hier die Möglichkeit, mich immer weiter zu entwickeln. Schon als Kind bin ich sehr gerne geschwommen, war sogar im Verein. In meinem Job kann ich nun nachlegen und mich als Rettungsschwimmer qualifizieren.“
Qualität unter Beweis stellen
Unternehmen, die im Wettbewerb um motivierte Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger das Rennen machen möchten, müssen ein attraktives Ausbildungsportfolio vorweisen. Bei den Stadtwerken Hockenheim können die Auszubildenden auch in diesem Punkt eine Menge erwarten: Eine Einführungs- und Kennenlernwoche sowie Events im Jahresverlauf sorgen für regen Austausch. Hierzu treffen sich die Azubis unterschiedlichster Berufsrichtungen aus allen Einrichtungen, die organisatorisch durch den Fachbereich Personal der Hockenheimer Stadtverwaltung begleitet werden. In den jeweiligen Abteilungen garantieren Ausbildungsbeauftragte eine individuelle Betreuung mit regelmäßigen Feedback-Gesprächen. Zudem unterstützen sie bei konkreten Weiterbildungsvorhaben wie Praktika, Qualifikationen zum Meister und Techniker sowie beim Wunsch, zu studieren. Hinzu kommt eine Reihe von Seminaren, die die Auszubildenden bei den Stadtwerken Hockenheim in vielfältiger Weise fachlich und persönlich weiterbringen können. Neben der inhaltlichen und methodischen Förderung profitieren Nachwuchskräfte auch von den guten Rahmenbedingungen. „Wir bieten sowohl eine attraktive Vergütung als auch interessante Sozialleistungen. Und wenn es die familiäre Situation erfordert, sind wir offen für Ausbildungsmodelle in Teilzeit“, hebt Sandra Laier-Dorn hervor.
Den selbstverständlichen Umgang mit besonderen individuellen Herausforderungen schätzt auch Ismael Müller. Er ist seit rund einem dreiviertel Jahr bei den Stadtwerken als angehender Industriekaufmann angestellt. Wegen einer Gehörbehinderung sieht sein Arbeitsalltag, vor allem was Kommunikation und Interaktion angehen, ein bisschen anders aus. Für ihn ist es wichtig, dass sein Gegenüber langsam und deutlich mit ihm spricht, damit er von den Lippen lesen kann. Er betont: „Ich erfahre viel Unterstützung. Meine Kolleginnen und Kollegen gehen ganz selbstverständlich auf meine Bedürfnisse ein. Das hilft mir sehr, meine Aufgaben gut zu erledigen.“ Wie reibungslos das funktioniert, bestätigt auch sein Ausbilder Orlando Ferrazzo: „Man könnte sagen, die Kommunikation erfolgt langsamer. Das wäre aber zu simpel. Ich bin überzeugt, wir erfahren dadurch eine Entschleunigung und sprechen bewusster. Ismael führt uns deutlich vor Augen, dass er trotz seiner körperlichen Einschränkung voll da ist und mit einer wohltuenden Portion Gelassenheit seinen Job erledigt.“
Ausbildung im Überblick
Diese Qualifikationen sind bei den Stadtwerken Hockenheim und ihrer Betriebe möglich:
Industriekaufmann (m/w/d) Fachangestellter für Bäderbetriebe (m/w/d) Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Anlagenmechaniker Fachrichtung Versorgungstechnik (m/w/d) Bachelor of Arts – Öffentliche Wirtschaft (m/w/d)
Stellenausschreibungen werden ab September für das folgende Ausbildungsjahr veröffentlicht. Die Ausbildungen beginnen zum 1. September.
Auf einen Kaffee mit ... Ismael Müller
Seit September 2021 absolvieren Sie bei den Stadtwerken Hockenheim eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Welche Bereiche haben Sie bereits kennengelernt?
Los ging es in der Buchhaltung und im Controlling. Hier konnte ich Rechnungen buchen und diverse Auswertungen bearbeiten. Danach durfte ich im Vertrieb die Arbeitsprozesse kennenlernen, bei einem Online-Kundengespräch dabei sein und organisatorisch unterstützen. Zuletzt habe ich die Abwicklung rund um Verbrauchsabrechnungen kennengelernt. Dazwischen standen jeweils theoretische Einheiten in der Berufsschule an.
Zeichnet sich schon ab, was Ihnen besonders liegt und am meisten Spaß macht?
Nach einem dreiviertel Jahr kann ich sagen, dass mir alles rund um Zahlen Spaß macht. Sowohl beim Erfassen vieler Daten als auch bei Auswertungen geht es immer um Sorgfalt und Genauigkeit. Ich denke, das liegt mir und lässt sich auch mit meiner Einschränkung beim Hören sehr gut vereinbaren.
Wie beeinflusst die Behinderung Ihren Arbeitsalltag?
Da ich schlecht höre, kann ich nicht so kommunizieren, wie es für andere üblich ist. Das heißt, ich kann mein Gegenüber nur verstehen, wenn derjenige mich ansieht, dabei langsam und deutlich spricht und ich von den Lippen ablesen kann. Ich habe das Glück, verständnisvolle Kolleginnen und Kollegen zu haben und mit Orlando Ferrazzo einen Ausbilder, der sich sehr dafür engagiert, mich überall einzubinden.
Hatten Sie das so erwartet?
Ich habe bei den Stadtwerken Hockenheim schon zwei Schülerpraktika absolviert und wusste, dass das Unternehmen für solche Besonderheiten offen ist. Der Betrieb ist lokal verwurzelt, das erlebe ich bei den Inhalten, die zu bearbeiten sind, aber auch im Umgang miteinander. Bei den Stadtwerken sind gefühlt alles und jeder nah beieinander. Das gefällt mir.